An alle Eltern, Erzieher und Interessierte der baulichen und
pädagogischen Zukunft der Gelben Kita (Schimmel-Kita)
in der Rheingauerstr. 43
Die Kita soll nicht wie von den Stadtverordneten Anfang Februar beschlossen abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden, sondern stattdessen ein Kinderhaus an der Otto-Hahn-Schule entstehen. Hier könnten die Hortgruppen aus den Kitas Rheingauer Straße 46 und der Lengfeldstraße unterkommen. Ein Anbau in der Rheingauer Straße 46 soll zudem für ausreichend Platz für die mehr als 80 Kinder aus der Schimmel-Kita sorgen. Insgesamt ein drastischer Einschnitt in der bisherigen Kita-Planung in Bauschheim.
Dies würde bedeuten, das 5 Gruppen mit bis zu 25 Kinder in einer Kita untergebracht wären.
"So kann man mit Kindern, Eltern und Erzieherinnen nicht umgehen", Erst ist die Eigenständigkeit der Kita Rheingauer Straße 43 zugesagt worden, jetzt steht die Einrichtung vor dem Aus.
Das hat mit Realitätsbewustsein und Demokratie nicht viel zu tun.
Die Stadt Rüsselsheim versucht hier zum wiederhohlten male mit der Brechstange gegen Ihre Bürger vor zu gehen und wundert sich tatsächlich „naiv“ warum die Bürger Sturm laufen, weil es noch kein pädagogisches Konzept gibt, aber der Bau jetzt in einem schnellschuss beschlossen wird.
Bitte helft mit evtl. durch einen Bürgerbescheid bei dem 8000 Unterschriften benötigt werden, die Schimmel Kita Rheingauerstr 43 wieder neu zu bauen.
Informationen findet Ihr unter
www.werkentwen.de unter der Gruppe „Schimmel-Kita“
22.1.10 Mainspitze Bauschheimer Schimmel Kita: Wer trägt die Verantwortung für den Baupfusch?
22.01.2010 - BAUSCHHEIM
Von Ralf Schuster
In der Angelegenheit der von Schimmelpilz befallenen Kindertagesstätte Rheingauer Straße 43 in Bauschheim, die nun vermutlich abgerissen und durch einen zwei Millionen teuren Neubau ersetzt werden soll, stellt sich für die Kommunalpolitiker verstärkt die Frage nach einem Verursacher, den man für die Bauschäden zur Verantwortung ziehen könnte.
Pfusch am Bau
Die Firma, die aus der Umgebung kam, und 1992 gleich drei Kitas in Fertigbauweise errichtete, wobei sie über 100 solcher Bauten in ganz Deutschland als Referenz vorwies, gibt es nicht mehr, sie ist nicht in Regress zu nehmen. Dabei war das, was sie zumindest in Bauschheim hinstellte, zum großen Teil Pfusch, wie den Mitgliedern des Bauausschusses bei einem Ortstermin von Stadträtin Silke Klinger und der Leiterin der städtischen Gebäudemanagement-Abteilung, Klaudia Hornung, vorgeführt wurde: Von nicht luftdichten Wänden war da die Rede, einer Bodenplatte mit Rissen,
faulenden Holzständern, fehlenden Dichtungen am Flachdach und vielem mehr. „Schlechte Konstruktion und mangelnde Bauausführung“, fassten die beiden Damen vom Bauressort zusammen und führten die Stellen im abendlichen Scheinwerferlicht vor.
Dokumentation der Bauübergabe fehlt
Auf die Frage nach den Verantwortlichen, weil das Bauwerk ja von der Verwaltung irgendwie abgenommen sein müsse, konnte Klinger allerdings nicht weiterhelfen: Sie habe keine Übergabeakten oder Mängellisten im Rathaus finden können: „Wir haben keinerlei Dokumentation“. Der
FDP-Stadtverordnete Rolf Ragnar Otto, von Beruf Architekt, konterte prompt: „Da stimmt doch was nicht. Keiner ist verantwortlich und alles ist verschwunden“.
Die Kita wurde erstellt, als Armin Muth (CDU) für das Bauressort verantwortlich war. Dem sei allerdings damals die Zuständigkeit weggenommen und an die Gewobau gegeben worden, berichteten Unionspolitiker. Auch bei der Wohnungsbaugesellschaft habe sie keine Unterlagen gefunden, meinte indes Klinger. Der Rüssel-Stadtverordnete Ulrich Hasper erklärte rückblickend, die drei Kindergärten seien 1992 ein SPD-Wahlkampfgeschenk vor der ersten OB-Direktwahl gewesen, die dann allerdings Otti Geschka für die CDU gewann. „Die Durchführung des Baus ist mehr als beschämend
gewesen“, erklärte er und sprach von „Filz“ zwischen SPD, Gewobau und Verwaltung.
Beschwerden über Feuchtigkeit nicht ernst genommen?
Hasper wies außerdem darauf hin, dass es aus dem betroffenen Kita und auch anderen gleicher Bauweise immer wieder Beschwerden wegen Feuchtigkeit gegeben habe, die aber offenbar nicht beachtet worden seien. Das bestätigte die Kita-Elternbeiratsvorsitzende Yvonne Rentrop im Ausschuss: Es gebe ohnehin keine Kindertagesstätte in Rüsselsheim, die nicht Mängel auf der Liste habe. Sie warf der Stadt „Augenwischerei“ vor und
forderte strengere Untersuchungen auch bezüglich der beiden anderen 92er Bauten am Ehlenberg und in der Eulhecke: „Muss die Kita erst einstürzen?“ Stadträtin Klinger betonte indes erneut, in diesen könne ein normaler Betrieb stattfinden.
Bezüglich des Gebäudes Rheingauer Straße 43 entschied der Ausschuss, wie auch die Gremien davor, für den Neubau, obwohl Zweifel vor allem der CDU an den Kostenschätzungen und Kritik an der Vorlage bestehen blieb. Mehrere Stimmen tauchten auf, einen Akteneinsichtsausschuss einzusetzen, um nach den nicht vorhandenen Bauunterlagen zu forschen. Auch Herbert Schmidt (SPD) bezeichnete dies als „Skandal“, es müsse sichergestellt werden, dass das nicht erneut vorkommen könne. Als „erschreckend“ wertete Heiner Friedrich (Grüne) die Geschehnisse. Thorsten Weber (CDU) sah das Ende der Fahnenstange bei den ganzen Vorkommnissen noch nicht erreicht, auch was die Kosten betrifft: „Da kommt gehörig was auf uns zu“.
5.2.10 Mainspitze Einstimmig für Neubau der Schimmel-Kita in der Rheingauer Straße in Bauschheim
05.02.2010 - RÜSSELSHEIM
Von Ralf Schuster
Abbruch der Kita Rheingauer Straße 43 in Bauschheim und Ersatz durch einen Neubau ist am Donnerstagabend in der Stadtverordnetenversammlung nach längerer kontroverser Diskussion einstimmig beschlossen worden. Nur mit der Ein-Stimmen-Mehrheit der rot-grünen Koalition ging hingegen die vom Magistrat vorgeschlagene Festlegung der Kosten durch: Zwei Millionen Euro werden in den Haushaltsplanentwurf 2010 eingestellt. Die CDU wollte vergeblich per Änderungsantrag durchsetzen, dass zunächst nur 700.000 Euro Planungskosten zur Geltung kommen.
Ein wenig Gerangel gab es auch um den Akteneinsichtsausschuss, nachdem die SPD eine vom CDU-Antrag abweichende Besetzungsregelung vorgeschlagen hatte. Nach einer Sitzungsunterbrechung zog die Union dabei doch mit. Auf ihren Antrag wurden auch gleich erste Akten bestimmt, die vorgelegt werden sollen. Insgesamt kam die Beratung des Parlaments durcheinander, weil der FDP-Abgeordnete Rolf Ragnar Otto mit Blick auf viele anwesende Eltern beantragt hatte, diesen
Tagesordnungspunkt vorzuziehen und dafür auch eine Mehrheit bekam. Die Eltern auf der Zuschauertribüne applaudierten später der Grundsatzentscheidung für den Neubau.
Die Debatte leitete Thorsten Weber für die CDU der Feststellung ein, dass auf dem Rücken der Kinder die Verantwortung im Magistrat hin und hergeschoben werde. Auch habe man schon früher aufgetauchte Feuchtigkeitsprobleme nicht beachtet und plane nun mit viel zu langen Bauzeiten.
Kein Schnellschuss sondern eine solide Planung soll es sein
Dennis Grieser (Grüne) sprach sich allerdings gegen einen „Schnellschuss“ und für eine solide Planung aus. Ullrich Hasper (Rüssel) blickte weit zurück in die Vergangenheit, sprach von „Filz“ bei der Entstehung der jetzt bemängelten Bauten im Jahre 1992. Auch Rolf Ragnar Otto (FDP) erklärte, es habe bei der Erstellung der Gebäude schon Hinweise auf eine mangelnde Ausführung gegeben.
Oberbürgermeister Stefan Gieltowski nahm allerdings in einem Redebeitrag auch frühere Mitglieder des Magistrats in Schutz und sprach von „unhaltbaren Vorwürfen“ und pauschalen Verunglimpfungen.
Auch Nils Kraft (SPD) wandte sich gegen „Panikmache“ sowie gegen Spekulationen bei der Suche nach Verantwortlichkeit. Für ihn war es wichtig, für einen Neubau ein pädagogisches und städtebauliches Konzept aufzustellen. Bezüglich der Kosten wünschte sich Karl-Heinz Schneckenberger (Linke) auch in diesem Fall, wie bei der Köbelhalle, das Auftreten eines Konsortiums von Betrieben.
Baustadträtin Silke Klinger vermisste Sachlichkeit in der Diskussion und stellte klar: Es würden sehr wohl auch die anderen beiden nach dem Prinzip gebauten Kitas Büttelacker und Ehlenberg genau untersucht. Gerade letzte Woche habe ein Sachverständiger dazu ein Programm zusammengestellt. Wann es Ergebnisse gebe, darauf wollte sie sich allerdings nicht festlegen. Auch nicht auf die Bauzeit für einen Neubau in Bauschheim, allerdings widersprach sie der Drei-Jahre-Rechnung der CDU.
Vom OB kam Lob für das Baudezernat, das derzeit genug zu tun habe und nebenbei noch die Schimmel-Sanierung stemme. Und auch das Kita-Management habe in dem Schadensfall bestens funktioniert. Das stellte ebenso Bürgermeister Jo Dreiseitel (Grüne) als Dezernent fest und sprach von „exemplarischer Kooperation zwischen allen Beteiligten“.
25.3.10 Mainspitze Ersatz-Container für Bauschheimer Schimmel-Kita kommen später
25.03.2010 - RÜSSELSHEIM
Von Dieter
Ackermann-Girschik
Die Situation rund um die Kindertagesstätten in Bauschheim kommt offenbar weiterhin nicht zur Ruhe. Darauf deuteten Fragen des CDU-Fraktionschefs Heinz Schneider am Dienstag im Sozial- und Jugendausschuss hin. Der Christdemokrat wollte wissen, wann endlich die Container als Ersatz für die wegen Schimmelbefalls geschlossene Kita Rheingauer Straße 43 aufgestellt würden, in denen der Nachwuchs dann wieder gemeinsam betreut werden könnte. In dem Zusammenhang berichtete Schneider auch von „großen Sorgen einiger Eltern“ derjenigen Kinder der geschlossenen Kita, die jetzt auf den Übergang in die Grundschule vorbereitet würden. Auch sei ihm zu Ohren gekommen, dass die Anzahl der Hortplätze in
der Bauschheimer Kita Lengfeldstraße künftig nicht ausreichen könnten. Und er fragte auch nach der Qualität des Essens für die Hortkinder in der Einrichtung in der Lengfeldstraße.
Es habe schon Planungsgespräche gegeben. Ob und wie sich der Zeitplan in Bezug auf das Aufstellen der Container als Ersatz für die geschlossene Kita verschiebe, könne sie nicht sagen, da dies im Verantwortungsbereich der Bauverwaltung liege. Sie gehe aber davon aus, dass die Container in jedem Fall ab dem nächsten Kindergartenjahr zur Verfügung stünden, antwortete die Leiterin des Fachbereichs Kinder und Betreuung, Sabine Gaidetzka. Es sei zwar eine unschöne Situation, dass die Kinder der geschlossenen Kita weiterhin auf vier Standorte verteilt betreut werden müssten, erklärte sie. Im Hinblick auf die Vorbereitung der ältesten Kindergartenkinder auf den Übergang in die Grundschule diesen
Sommer sah sie jedoch keine Probleme. „Es ist eine große Leistung des Teams, die Projektarbeit in der gewohnten Art fortzuführen“, betonte sie.
Ob die Anzahl der Hortplätze in der Kita Lengfeldstraße künftig genügten, darauf wollte sie am Dienstag nicht eingehen, sondern verwies auf den kommenden Kindergarten-Situationsbericht an die Stadtverordneten.
"Da fällt mir nichts mehr ein“
Von Problemen mit der Qualität des Essens für die Hortkinder in der Lengfeldstraße sei ihr bisher nichts zu Ohren gekommen. Sie habe vielmehr das Gegenteil gehört. Sollte es Probleme geben, werde eine Qualitätskontrolle veranlasst. „Was soll ich dazu sagen. Da fällt mir nichts mehr ein“, ärgerte sich Heinz Schneider unmittelbar nach Ende der Sitzung gegenüber der Presse. Denn zunächst sei von der Verwaltung versprochen worden, die Container als Ersatz für die geschlossene Kita bis Ostern aufzustellen. Um eben die Kitagruppen endlich wieder enger zusammenfassen zu können, wie er erklärte.
1.6.10 Mainspitze Magistrat entscheidet: Doch kein Neubau für bauschheimer Schimmel-Kita
01.06.2010 - RÜSSELSHEIM
Von Alexandra Dehne
Die Bauschheimer Kindertagesstätte in der Rheingauer Straße 43, die wegen eines Schimmelbefalls seit mehreren Monaten geschlossen ist, wird nun doch nicht durch einen Neubau ersetzt. Laut einer Vorlage des Magistrats soll statt dessen die gegenüberliegende Kita um eine Gruppe durch einen Anbau
erweitert werden, zudem die Schulkinderbetreuung neu organisiert werden, so dass auch in der Lengfeldstraße Kapazitäten für eine Kindergartengruppe frei werden.
beschlossen, dies bisher jedoch nicht den Fraktionen mitgeteilt, wie die CDU gestern am späten Abend gegenüber der „Main-Spitze“ kritisierte. Der zuständige Dezernent, Bürgermeister Jo Dreiseitel (Grüne) erzähle diesen Fakt zwar schon seit dem Wochenende gegenüber verschiedenen Beteiligten, doch die Fraktionen, die endgültig darüber zu entscheiden hätten, seien nicht informiert, so
CDU-Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Weber. Mehrere Fraktionsmitglieder hätten die Tatsache „aus verschiedenen Richtungen“ erfahren. Dabei sei die als „Schimmel-Kita“ bezeichnete Einrichtung ein „extrem wichtiges Thema“. Erst im Februar hatten sich die Stadtverordneten einstimmig für einen Abriss und Neubau ausgesprochen.
Nach Informationen der „Main-Spitze“ soll ein Schulkinderhaus an der Otto-Hahn-Schule gebaut werden, wofür die Betreuung der Hort- und Schulkinder neu geregelt werden soll. Durch jeweils eine weitere Gruppe in den Kitas Rheingauer Straße 46 sowie Lengfeldstraße seien damit nach wie vor ausreichend Kindergartenplätze in Bauschheim vorhanden.
Bürgermeister Dreiseitel war gestern Abend für eine Stellungnahme nicht mehr erreichbar, Oberbürgermeister Stefan Gieltowski (SPD) ist im Urlaub und habe nicht mehr an der Magistratssitzung vergangene Woche teilgenommen.
Da erhebliche Baumängel mit Grund für die Schimmelbildung der erst 1992 errichteten Kita sind, beschäftigt sich auf Antrag der CDU seit einigen Monaten ein Akteneinsichtsausschuss mit dem Thema.
2.6.10 CDU Rüsselsheim Keine neue Kita in Bauschheim – CDU Fraktion über Informationspolitik stink sauer!
Keine neue Kita in Bauschheim – CDU Fraktion über Informationspolitik stink sauer!
Die CDU-Fraktion ist stink sauer auf den Magistrat. Grund für die Verstimmung ist die vorliegende Information, dass in Bauschheim nun gegen die Ankündigungen des Magistrates, keine neue Kita gebaut werden soll. „Das lassen wir uns nicht bieten, so kann man nicht mit Stadtverordneten umgehen“, so CDU-Fraktionschef Heinz Schneider in der heutigen außerordentlichen Fraktionssitzung zum Thema "Änderung der Luftverkehrsgesetzes".
Nach Recherchen der Fraktionsgeschäftsführung informiert der Magistrat seit Tagen in Bauschheim verschiedene Interessensgruppen und plant eine Pressekonferenz zum Bauverzicht. Eine entsprechende Drucksache zur fachlichen und sachlichen Prüfung durch die Stadtverordnetenversammlung liegt nicht vor.
In der kommenden Woche wird sich die CDU-Fraktion in der regulären Fraktionssitzung ausführliche mit dem Thema beschäftigen.
13.6.10 Frankfurter Rundschau
Rüsselsheim
Doch kein Neubau für Schimmel-Kita
Enttäuscht, entsetzt und zornig reagierten die Elternbeiratsvorsitzenden der Bauschheimer Kindertagesstätten Yvonne Rentrop, Ulla Beisel und Melanie Börsch auf die überraschende Wende des Rüsselsheimer Magistrats im Umgang mit der von Schimmelsporen befallenen Bauschheimer Kindertagesstätte Rheingauer Straße 43.
Die Kita soll nicht wie von den Stadtverordneten Anfang Februar beschlossen abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden, sondern stattdessen ein Kinderhaus an der Otto-Hahn-Schule entstehen. Hier könnten die Hortgruppen aus den Kitas Rheingauer Straße 46 und der Lengfeldstraße unterkommen. Ein Anbau in der Rheingauer Straße 46 soll zudem für ausreichend Platz für die mehr als 80 Kinder aus der Schimmel-Kita sorgen. Insgesamt ein drastischer Einschnitt in der bisherigen Kita-Planung in Bauschheim.
"So kann man mit Kindern, Eltern und Erzieherinnen nicht umgehen", stellten die Elternvertreterinnen in einem Pressegespräch klar. Erst sei die Eigenständigkeit der Kita Rheingauer Straße 43 zugesagt worden, jetzt stehe die Einrichtung vor dem Aus.
Eltern: Horte sollen abgeschafft werden.
Die Schulkinderbetreuung in einem Kinderhaus zu zentralisieren werten
die Elternvertreterinnen als Versuch, aus Kostengründen die
Horte abzuschaffen und auf das Niveau von Betreuungsschulen zu setzen.
Dort müsse kein qualifiziertes pädagogisches Personal
eingesetzt werden, die Betreuungsschulen seien zudem während
der Ferien geschlossen.Rentrop, Beisel und Börsch
befürchten, dass dies ein Modell für die ganze Stadt
werden könnte. Bereits 2002 habe es den Versuch gegeben, alle
Horte zu schließen. Dies sei durch ein
Bürgerbegehren verhindert worden. "Sollten die Pläne
des Magistrats nicht gestoppt werden, wird es erneut ein
Bürgerbegehren geben", kündigten sie an.
Nach dem Beschluss des Stadtparlaments für den Kita-Neubau
hätten Eltern und Erzieherinnen geglaubt, Planungssicherheit
zu haben. "Jetzt haben wir nur noch das blanke Chaos", empörte
sich Yvonne Rentrop. In den künftigen
"Großraum-Kitas" Rheingauer Straße 46 und
Lengfeldstraße müssten mehr als 100 Kinder zwischen
7 und 17 Uhr betreut werden, davon bis zu 90 mit Mittagessen. Ohne eine
Erweiterung sei das ein Rückschritt in die
pädagogische Steinzeit. Die Frauen befürchten zudem,
dass Erzieherinnen abwandern könnten. In Nachbarkommunen
würden meist bessere Arbeitsbedingungen und Einkommen geboten.
"Wir haben bereits jetzt alle Hände voll zu tun, das Haus am
Laufen zu halten", schilderte Melanie Börsch im Hinblick auf
die geplante Erweiterung von drei auf fünf Gruppen die
Situation in der Kita Rheingauer Straße 46. Die Kita sei
personell "extremst unterbesetzt". Pädagogische
Ansprüche blieben auf der Strecke, "die Kinder sind
untergebracht, mehr nicht."
Bürgermeister Jo Dreiseitel (Grüne) wehrt sich
unterdessen gegen die Vorwürfe. Der Beschluss im
Stadtparlament bedeute nicht automatisch einen Neubau an gleicher
Stelle, es müsse sogar nicht einmal eine Kita sein. Der
Magistrat sei beauftragt gewesen, verschiedene Varianten und Standorte
zu prüfen. Die von der Öffentlichkeit empfundene
Kehrtwende sei also keine. Der Neubau der Kita in gleicher Art an
gleicher Stelle sei bei der Prüfung am schlechtesten
weggekommen. "Ein Standortvorteil ist aus pädagogischen
Gründen nicht erkennbar", heißt es in der Vorlage,
über die die Stadtverordneten am 1. Juli abstimmen sollen.
Befürchtungen, was die Betreuungsqualität in den
Horten angeht, hält der Bürgermeister einen Beschluss
aus dem Jahr 2003 entgegen. Demnach würden auch in der
Betreuungsschule nur ausgebildete pädagogische Kräfte
beschäftigt. Außerdem versprach Dreiseitel eine
Neuregelung der Öffnungszeiten und bietet den Eltern
für Donnerstag, 10. Juni, ein Gespräch an. (es/vol)
14.6.10 Ortsbeirratssitzung Bauschheim
Der Ortsbeirat lehnte den nachfolgenden Antrag vorerst ab !
- Abriss der Rheingauerstr 43.
- Der Anbbau eines Bewegungsraumes an die Rheingauerstr. 46 damit dort
5
KiGa Gruppen untergebracht werden können
-Der Neubau eines Schulkindhauses sowie Mensa an der Otto Hahn Schule.
Es wäre nicht ganz verständlich, warum der Variante 2
(Neubau auf dem SKG Hartplatz ) gleich rausgefallen sei.
Randlage wäre ja kein wirkliches Argument dagegen.
Des weiteren wurde vermutet, das die Stadt die Version 3 (Neubau eines
Schulkindhauses an die Otto Hahn Schule & Mensa) schön
rechnet.
Auch der Veräusserungswert in diesem Falle für das
ehemalige Rheingauerstr. 43 Grundstück, sei wohl kaum so hoch
wie errechnet zu erwarten.
17.6.10 Mainspitze Rot-Grün
hält an Kita-Plänen fest - Eltern kündigen
Demo an
Von Dieter
Ackermann-Girschik
Der Protest der Bauschheimer Kita-Eltern gegen die Absicht des
Magistrats, die aufgrund von Schimmelbefall aufgegebene
Kindertagesstätte in ihrem Stadtteil durch ein Schulkinderhaus
auf dem Gelände der Grundschule zu ersetzen und die zehn
Kita-Gruppen in Bauschheim nach Erweiterungsmaßnahmen in den
verbliebenen beiden Einrichtungen unterzubringen,
stößt bei der rot-grünen Mehrheit im
Stadtparlament auf taube Ohren.
SPD und Grüne brachten das umstrittene Vorhaben am Dienstag im
Sozial- und Jugendausschuss mit ihrer Mehrheit gegen die Stimmen der
Oppositionsfraktionen auf den Weg. Dementsprechend lehnte
Rot-Grün einen Änderungsantrag der CDU ab, mit dem
die Union die Forderung der Eltern aufgenommen hat und eine neue dritte
Kita in dem Stadtteil verlangt – auf dem Gelände der
SKG.
Schulkindbetreuung unterschiedlich beurteilt
SPD und Grüne stellten sich auch gegen einen
Änderungsantrag der CDU zum Situationsbericht Kinderbetreuung
in Rüsselsheim, in dem eine dritte Hortgruppe zur
Schulkindbetreuung in Bauschheim gefordert wird. Darüber
stimmte der Ausschuss am Dienstag allerdings nicht ab, da hierzu von
der Liste Rüssel noch Beratungsbedarf angemeldet wurde.
„Schulkinder sollten dort betreut werden, wo sie auch zur
Schule gehen“, begründeten Gerhard Kustusch und
Alice Schmidt (beide SPD) das Ja der rot-grünen Mehrheit zum
Schulkinderhaus. Mit Blick auf das Betreuungsangebot für
Schulkinder nach der Schule in Bauschheim räumte Kustusch
allerdings ein, dass da noch eine Lösung gefunden werden
müsse. Indem die Betreuungsschule künftig vor allem
auch in den Ferien Angebote mache. Dass es Unterschiede in der
Qualität der Schulkindbetreuung zugunsten der Horte im
Vergleich zu den Betreuungsschulen in Rüsselsheim gebe, wollte
sich ihm jedoch „in keinster Weise
erschließen“.
Nachvollziehen kann die SPD dagegen offenbar die Kritik an der
Tatsache, dass der Bau eines Schulkinderhauses in Bauschheim ohne
zugrunde liegendes pädagogisches Konzept beschlossen werden
soll. Auf Grundlage eines bei Enthaltung der CDU mehrheitlich
beschlossenen SPD-Änderungsantrags forderte der Ausschuss die
Verwaltung am Dienstag daher auf, „zur Erarbeitung eines
Konzepts eine Planungsgruppe zu bilden“.
Enttäuschte Eltern kritisieren
„Rechthaberei“
Die rund 25 Eltern, die teils mit Kindern der Sitzung beiwohnten,
verließen den Saal nach den Beschlüssen
enttäuscht und verärgert. „Warum die SPD
uns noch nicht einmal die dritte Hortgruppe geben will, obwohl in
Bauschheim dringender Bedarf besteht, das ist doch nur noch
Rechthaberei von denen“, merkte eine Mutter bissig an.
Doch geschlagen geben wolle man sich noch nicht, betonte die
Vorsitzende des Kita-Stadtelternbeirats, Yvonne Rentrop, vor der
Presse. Sie kündigte für kommenden Dienstag, 22.
Juni, 10 Uhr, eine Demonstration der Bauschheimer Kita-Eltern vor dem
Rathaus an. Und auch über die Möglichkeit, eine neue,
dritte Kita in dem Stadtteil per Bürgerbegehren durchzusetzen,
denken Eltern und Kita-Elternbeiräte derzeit, nur neun Monate
vor den Kommunalwahlen, nach.
17.6.10 Rüsselsheimer Echo
Koalition stimmt gegen Kita-Neubau
Ausschuss: Mit sieben
gegen sechs Stimmen setzen sich SPD und Grüne durch - Eltern
bekräftigen ihre Einwände
Den Protest der Eltern malten die Kinder auf einem Transparent aus.
Foto: Heinrich Schreiber
Mit ihrer Mehrheit von einer Stimme ist die rot-grüne
Koalition im Rathaus offenbar entschlossen, gegen eine geschlossene
Opposition und auch gegen den erklärten Wunsch der Eltern die
jüngsten Vorschläge des Magistrats zur
Kinderbetreuung in Bauschheim durchzusetzen. Das wurde am Dienstagabend
in einer öffentlichen Sitzung des Sozial- und
Jugendausschusses deutlich: Mit sieben gegen sechs Stimmen votierte das
Gremium für eine Variante III, die keinen Ersatz-Neubau
für die wegen Schimmelbefalls geschlossene Kita Rheingauer
Straße 43, sondern ein Schulkinderhaus an der
Otto-Hahn-Schule und eine bauliche Erweiterung der Kita Rheingauer
Straße 46 vorsieht. Die Gruppen aus der zum Abbruch
bestimmten Kita sollen in der Nachbarkita und in der
Lengfeldstraße untergebracht werden. Der Platz dafür
wird durch die Umsiedlung der jeweiligen Hortgruppen in das geplante
Schulkinderhaus geschaffen.
Seit vergangener Woche laufen die Eltern Sturm gegen diese
Pläne. Sie berufen sich auf einen Grundsatzbeschluss der
Stadtverordnetenversammlung vom Februar, wonach die Kita Rheingauer
Straße 43 abgerissen und neu gebaut werden sollte. Als
Standort-Alternative hatte die CDU-Fraktion den Hartplatz der SKG
vorgeschlagen. Damit, so die Intention der Union, wäre auch
dem Verein geholfen gewesen, der sich fortan mit nur einem - allerdings
mit Kunstrasen ausgestatteten - Spielfeld begnügen wollte.
Zur Sitzung des Fachausschusses war erneut eine
größere Gruppe Bauschheimer Eltern erschienen, die
zum Teil ihre Kinder mitgebracht hatten. Im Foyer durften die Kleinen
Buchstaben auf einem großen Transparent ausmalen: ,,Wir
wollen eine neue Kita - keinen faulen Kompromiss!"
Wie tags zuvor der Ortsbeirat Bauschheim, gab auch
Sozialausschussvorsitzende Waltraud Quick den Eltern Gelegenheit zur
Meinungsäußerung. Die im Widerstand schon heiser
gewordene Kitabeiratsvorsitzende Yvonne Rentrop sprach von einer
entsetzten Elternschaft, die nicht verstehe, wie es nach dem Beschluss
vom Februar zu einer solchen Vorlage kommen könne. Sie verwies
darauf, dass Hortkinder aufgrund der unterschiedlichen Betreuungszeiten
nicht in das Schulkinderhaus und so in die Betreuungsschule verlegt
werden sollten.
Wie die CDU, forderte eine Beiratsvertreterin aus der
Lengfeldstraße eine zweite Hortgruppe für diese
Kita, und ein Vater von drei Kindern verglich den vom Magistrat aus dem
Februar-Beschluss herausgelesenen Auftrag zu einer
Variantenprüfung mit einem Ehemann, der einen Staubsauger
kaufen soll, aber mit einem Fernsehgerät nach Hause kommt.
,,Hier geht es nicht um Schulkinderhaus und Mensa, der Auftrag ist ein
gänzlich anderer".
Weitere Einwände aus den Reihen der Eltern zielten auf die
engen Flure im Gebäude Rheingauer Straße 46, die bei
einer auf fünfzügig erweiterten Einrichtung
verbreitert werden müssten. Außerdem treibt die
Betroffenen die Sorge um, dass Krankheiten wie zuletzt eine sieben
Wochen andauernde Scharlachepidemie dramatischer verlaufen, je mehr
Kinder eine Kita zählt.
Nachdem Thorsten Weber (CDU) schon bei dem Punkt ,,Situationsbericht
Kinderbetreuung 2010/2011" die Ablehnung des Magistratsvorschlags
empfohlen und zugleich dafür plädiert hatte, einen
Neubau mit Hilfe von Fördergeldern so zu dimensionieren, dass
er räumlich auch für die künftige Betreuung
von Kindern unter drei Jahren ausreicht, eröffnete Matthias
Metz (Liste Rüssel) den Reigen der politischen Kritiker. Er
warf dem Magistrat vor, erst alles zu versprechen und ein halbes Jahr
später alles über den Haufen zu werfen. Wie man hier
mit Eltern, Kindern und Kita-Personal umspringe, sei schon
bemerkenswert.
Karl-Heinz Schneckenberger (Linke) forderte den Magistrat auf, zuerst
ein Konzept vorzulegen. Den Antrag der CDU, das Gelände der
SKG für einen Neubau zu nutzen, nannte er
überflüssig. ,,Wir lehnen die Vorlage ab, und dann
gilt der Beschluss, die Kita am alten Standort wieder aufzubauen", rief
Schneckenberger unter Beifall der Eltern.
Auch Wolfgang Merz (FDP) fand mahnende Worte an den Magistrat, dem er
mit Hinweis auf die ,,völlig vergrätzte Stimmung"
dringend riet, die Vorlage zurückzuziehen. Wer statt eines
Kindergartens ein Kinderhaus bauen wolle, müsse für
die Idee werben und sie begründen. ,,Schade, dass es soweit
gekommen ist", bedauerte Merz, der den Oberbürgermeister
aufforderte, sich einzuschalten.
Seine Zweifel daran, dass die Variante III die finanziell
günstigste sei, begründete Merz damit, dass der
Verkauf des Grundstücks Rheingauer Straße 43, dessen
Erlös von 850 000 Euro in die Finanzierung
einfließen soll, das Vermögen der Stadt
schmälere. Auch dem geplanten Abriss der Hausmeisterwohnung an
der Otto-Hahn-Schule kann der Liberale nichts abgewinnen.
Für die fraktionslose Yeter Ayboga hat der
,,Konfrontationskurs des Magistrats gegen die Bürgerschaft"
schon fast Tradition in Rüsselsheim. Wie zuletzt bei der
Küche für die Kantschule solle den Eltern wieder
etwas übergestülpt werden. Ayboga will eine
Beschlussfassung erst dann, wenn der Magistrat ein Konzept vorgelegt
hat.
An den Haaren herbeigezogen sind für Thorsten Weber die
Argumente Ortsrandlage und Sackgasse gegen einen Kita-Standort auf
SKG-Gelände. Bei anderen Einrichtungen gebe es sowohl
Sackgassen als auch Ortsrandlagen - zum Beispiel Am
Büttelacker oder in der Amselstraße.
Mit keinem Wort ließ SPD-Sprecher Gerhard Kustusch
Verständnis für die Wünsche der Eltern
erkennen. Unter Berufung auf eine Protokollnotiz im Februar-Beschluss
stellte er fest, das Betreuungsthema für Bauschheim sei
geprüft und so akzeptabel. Auch Stadträtin Silke
Klinger erinnerte an den Wunsch des Parlaments, einen Neubau
konzeptionell zu unterlegen.
Die im Dezernat des erkrankten Bürgermeisters Jo Dreiseitel
für Sonderaufgaben zuständige Petra
Neumüller, die die hinter der Variante III stehenden
Überlegungen noch einmal detailliert erläuterte,
warnte vor einer Verschiebung der Beschlussfassung, die eine weitere
Verzögerung um wenigstens sechs Monate bedeute.
Mit sieben gegen fünf Stimmen bei einer Enthaltung wurde ein
Antrag der Christdemokraten, die Kita auf SKG-Gelände zu bauen
und eine zusätzliche Hortgruppe für die
Lengfeldstraße zu schaffen, abgelehnt. Einmütige
Zustimmung bei allerdings fünf Enthaltungen gab es
für den Antrag der SPD, das Vorhaben Bauschheim von einer
Planungsgruppe aus Eltern, Erzieherinnen, Lehrkräften und
Baufachleuten begleiten zu lassen.
17.6.10 Echo Online Verdi kritisiert Stadt
Kinderbetreuung: Vertrauensleute : Weder Eltern noch Mitarbeiter in
Diskussion einbezogen
In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Stefan Gieltowski,
Bürgermeister Jo Dreiseitel, Magistratsmitglieder,
Stadtverordnete und den Stadtelternbeirat der Kitas
äußern sich die Verdi-Vertrauensleute zur aktuellen
Diskussion zum Thema Kinderbetreuung in Rüsselsheim.
Viele Verdi-Mitglieder seien schon lange bei der Stadt
beschäftigt, aber einen derartigen Umgang mit den
städtischen Angestellten hätten sie noch nicht
erlebt, heißt es in dem Brief. Verdi kritisiert, dass weder
Mitarbeiter noch Eltern in die Diskussionen über
Hortplätze, Betreuungsschule und die pädagogische
Mittagsbetreuung an Grundschulen (PMB) einbezogen seien. Auch die
Bedingungen des aktuellen Modellversuchs an der
Georg-Büchner-Schule seien nicht mit den Mitarbeitern
erarbeitet worden. Zudem seien Kollegen an der Büchnerschule
vor die Wahl gestellt worden, innerhalb von sechs Tagen ,,entweder eine
komplette Änderung der Arbeitsbedingungen mit zahllosen
ungeklärten Fragen zu akzeptieren oder es würde ein
personeller Austausch stattfinden", schreibt die Gewerkschaft weiter.
Verdi kritisiert die Magistratsvorlage zur Verzahnung von
Betreuungsschule und pädagogischer Mittagsbetreuung an den
Grundschulen: ,,Das ist weder ein Synergieeffekt noch sind es geringere
Kosten." So würden im Gegenteil ,,städtische Mittel
für Landesaufgaben" eingesetzt. Ungeklärt bleibe, wie
viele Kinder künftig betreut würden. Auch die
Organisation des Essens sei unklar. Deutlich sei aber bereits jetzt der
damit verbundene Stress für die Kinder: ,,Essensverweigerung
bei den Kindern ist schon heute eine alltägliche
Realität." Den Gewerkschaftsmitgliedern dränge sich
der Eindruck auf, die Stadt wolle mit den Vorlagen die Horte und die
Betreuungsschulen in ,,mehreren Etappen" schließen. Insgesamt
spricht die Gewerkschaft ,,von einem Abbau der Demokratie im Beruf".
19.6.10 BETREUUNGSSCHULE Rathaus-Konzepte
stoßen auf Kritik Pädagogen Neuerungen zumuten
19.06.2010 - RÜSSELSHEIM
Von Dieter
Ackermann-Girschik
BETREUUNGSSCHULE Rathaus-Konzepte stoßen auf Kritik /
Schulausschuss folgt Magistratsvorlage dennoch
Treiben der Magistrat und die Fachleute in der Stadtverwaltung neue
Konzepte für die Kinderbetreuung vor allem zum Zwecke der
Haushaltskonsolidierung und weniger aufgrund pädagogischer
Erwägungen voran und wollen weniger kostenträchtige
Standards gegebenenfalls auch zu Lasten der Kinder, Familien und
Beschäftigten durchsetzen?
Diese Befürchtung ist derzeit nicht nur von Kritikern des
geplanten Schulkinderhauses in Bauschheim zu hören. Sie
umtreibt auch die Gegner des Modellprojekts zur „Verzahnung
von Betreuungsschule und Pädagogischer Mittagsbetreuung an
Grundschulen“, das an der Georg-Büchner-Schule
demnächst wohl starten kann. Denn eine große
Mehrheit im Kultur-, Schul- und Sportausschuss mochte am Donnerstag den
zu Beginn der Sitzung von einer Verdi-Gewerkschafterin erhobenen
Forderungen nicht folgen und stimmte der Vorlage zu.
Qualität ist der Dreh- und Angelpunkt
Um statt dessen, wie die Gewerkschaft vorschlägt, den
zuständigen Bürgermeister Jo Dreiseitel
(Grüne) aufzufordern, eine Kooperation zwischen
Betreuungsschule und Grundschulen zu organisieren, „bei der
die Qualität stimmt“. SPD und Grüne, CDU
und Liste Rüssel sprachen sich vielmehr bei nur einer
Gegenstimme (Karl-Heinz Schneckenberger, Liste Rüssel) im
Ausschuss klar für das Modellprojekts aus.
Sie habe im Vorfeld mit allen Schulleitungen sowie mit dem Team der
betroffenen Betreuungsschule gesprochen. Und sie habe selbst bei dem
Gespräch mit den Beschäftigten den Eindruck gewonnen,
dass es auch dort ein Interesse an dem Projekt gebe. „Es ist
hier auch niemand unter Druck gesetzt worden. Wenn es das Team nicht
gewollt hätte, hätte es den Vorschlag so nicht
gegeben“, wehrte sich Sabine Gaidetzka, Fachbereichsleiterin
Kinder und Betreuung, gegen Vorwürfe, die von Verdi zu
Wochenbeginn erhoben wurden (wir berichteten).
Fraglich, ob Modell Einspareffekte erzielt
Es sei ebenfalls nicht so, dass damit eine
Haushalts-Konsolidierungsmaßnahme durchgesetzt werden soll.
„Es ist überhaupt noch nicht klar, ob das Modell
einen Einspareffekt hat“, wandte sie sich weiter gegen
Vorhaltungen auch von Karl-Heinz Schneckenberger am Donnerstag, man tue
seitens der Verantwortlichen im Rathaus so, als würde es hier
keine Verknüpfung mit der Haushaltskonsolidierung geben.
„Für uns aber ist die Verzahnung keine
Qualitätssteigerung, sondern eher eine Einsparung“,
begründete er sein Nein zu dem Modellprojekt.
„Ob jetzt jeder, der als Mitarbeiter davon betroffen ist,
auch damit zufrieden ist, kann nicht der Maßstab bei unserer
Entscheidung sein“, hielt Ullrich Hasper (Liste
Rüssel) Kritikern entgegen. Und der Berufsschullehrer
unterstrich weiter: „Neuerungen sollten auch
Pädagogen einmal zugemutet werden!“